Umfrage zur homöopathischen Behandlung von prolongierter Covid-19 und „Long Covid“
Zusammenfassung:
Eine Umfrage unter erfahrenen homöopathischen Ärztinnen und Ärzten ergab eine gute Wirksamkeit der homöopathischen Behandlung bei prolongierten Fällen von Covid-19 („Long Covid“).
Deswegen ist der frühzeitige Einsatz der Homöopathie bei prolongierter Covid-19 und „Long Covid“ anzustreben, zumal diese Intervention nebenwirkungsfrei ist.
Einleitung:
Mehrere Studien stellen übereinstimmend fest, dass ca. 80% aller symptomatischen Covid-19 Erkrankten nach spätestens 12 Tagen symptomfrei sind.
Ca. 13 % sind nach vier Wochen symptomfrei, 5% nach acht Wochen und 2% nach mehr als acht Wochen. (2)
Die typischen Symptome der prolongierten Covid-19 oder von „Long Covid“ (anhaltend oder wieder aufgetreten) sind: Fatigue, Husten, Lungenprobleme, Geruchsstörungen, Geschmacksstörungen, Schwäche, Müdigkeit, Hirnfunktionsstörungen (Gedächtnis, Wortfindung u.a.), Schwindel, Erbrechen.
Repräsentative Daten zum Anteil der Betroffenen mit Langzeitfolgen liegen bisher nicht vor. (3)
Bei schweren Verläufen mit Zustand nach Intensivbehandlung sind anhaltende Beschwerden mit bis zu 89% häufig. (1)
Niedergelassene Homöopathen, die in dieser Umfrage befragt wurden, behandelten fast ausschließlich Patienten, die keine Intensivbehandlung benötigt hatten. Sie behandelten Patienten, die entweder eine prolongierte Covid-19 hatten oder nach einer Covid-19 Erkrankung nicht vollständig genesen waren, oder die nach überstandener Erkrankung wieder über Symptome klagten. (2)
In der Regel ist eine unkomplizierte Covid-19-Erkrankung nach 12 Tagen überstanden. Wenn mehr als fünf Symptome gleichzeitig aufgetreten sind, ist das Risiko für eine „Long Covid“ erhöht. (1)
Von einem prolongierten Covid-19 wird gesprochen, wenn die Erkrankung nach drei Wochen überstanden ist.
Anhaltende oder wiederaufgetretene Beschwerden über vier Wochen können als „Long Covid“ bezeichnet werden.
Die konventionelle Behandlung von prolongierter und „Long Covid“ besteht nach sorgfältiger Diagnostik hauptsächlich in unterstützenden und roborierenden Maßnahmen. Psychische Unterstützung und Entspannungsübungen werden eingesetzt. Eine eigentliche kausale Therapie gibt es zur Zeit nicht, sodass im wesentlichen der Spontanverlauf medizinisch begleitet wird.
In dieser „therapeutischen Lücke“ kann die homöopathische Behandlung schnelle Besserungen der Langzeitfolgen von Covid-19 initiieren. Inwieweit das tatsächlich der Fall war, sollte bei einer Umfrage unter homöopathischen Ärztinnen und Ärzten geklärt werden, die prolongierte oder „Long Covid“ homöopathisch behandelt hatten.
Wirkungsweise und Durchführung der homöopathischen Behandlung:
Die auffallenden und eigentümlichen Krankheitssymptome des Patienten werden durch das homöopathische Mittel geheilt, das bei der kontrollierten Einnahme durch Gesunde bei diesen ähnliche Symptome hervorruft, wie beim Patienten.
Aus dieser Wirkweise ergibt sich, dass für jeden Patienten ein homöopathisches Mittel gefunden werden muss, das seinen individuellen Symptomausprägungen entspricht.
Je genauer die Ähnlichkeit zwischen Patientensymptomen und den vom homöopathischen Mittel erzeugten Symptomen ist, desto sicherer ist die Heilung.
Es ist also nicht zu erwarten, dass ein oder wenige Mittel für alle Formen der Covid-19 Langzeitfolgen wirksam sind. Schematische oder pauschale Verordnungen sind nicht wirksam.
Der Ablauf der Behandlung ist üblicherweise so:
Nach einer Anamnese wurde das aktuelle homöopathische Mittel bestimmt und je nach Fall in hohen C-Potenzen oder Q-Potenzen gegeben. Die hohe Potenzgabe garantiert, dass keine Nebenwirkungen auftreten.
Mehrfache, meist telefonische Kontrolle nach Erfordernis der Schwere der Erkrankung und des Heilverlaufes.
Beendigung der Behandlung, wenn alle Beschwerden verschwunden waren oder nur noch geringe, nicht beeinträchtigende und abklingende Symptomreste da waren.
Diese individuelle Verordnungsweise erfordert behandelnde Ärzte mit guten Kenntnissen in der homöopathischen Mittelfindung.
Um die Wirkung der homöopathischen Behandlung in einer Umfrage abschätzen zu können, müssen alle Behandler über ein Mindestmaß an homöopathischem Wissen und an homöopathischer Erfahrung verfügen, um eine richtige individuelle Mittelwahl zu gewährleisten.
Nur dann kann abgeschätzt werden, ob die homöopathischen Mittel-Verordnungen wirksam waren.
Aus diesem Grund wurde die Umfrage unter homöopathischen Ärztinnen und Ärzten durchgeführt, die vergleichbare fundierte medizinische und homöopathische Ausbildungen hatten und mindestens 10 Jahre homöopathische Therapieerfahrung nach Ausbildungsende.
Ergebnisse der Umfrage:
16 Ärztinnen und Ärzte, die Langzeitfolgen von Covid-19 („Long Covid“) behandelt hatten, erfüllten diese Anforderungen.
101 Fälle mit Beschwerden nach Covid-19 wurden berichtet. Alle Post-Covid-Beschwerden traten nach Abklingen der eigentlichen Covid-19-Erkrankung auf oder persistierten, obwohl die meisten anderen Beschwerden abgeklungen waren.
67 Fälle wurden innerhalb von 2 bis 4 Wochen nach Beginn der Erkrankung behandelt.
20 Fälle wurden 4 Wochen bis max. 8 Wochen nach Beginn der Erkrankung wegen Rest- oder Neubeschwerden behandelt.
14 Fälle wurden 8 Wochen und später nach Beginn der Erkrankung wegen Rest- oder Neubeschwerden behandelt.
Tabelle:
Fälle | Dauer der Beschwerden | geheilt % | mittl. Behandlungsdauer Tage |
67 | bis 4 Wochen | 100% | 4,8 (1-7) |
20 | bis 8 Wochen | 90% | 10,5 (7-28) |
14 | mehr als 8 Wochen | 86% | 15,8 (7-28) |
Diskussion:
Die Umfrage soll einen Eindruck geben, inwieweit homöopathische Ärztinnen und Ärzte bei Folgebeschwerden von Covid-19 mit ihrer Behandlungsmethode ihren Patienten helfen konnten. Da die Patienten häufig erst zum Homöopathen kommen, wenn sie anderswo keine Hilfe bekommen haben, ist anzunehmen, dass viele Heilungen mit der Intervention der homöopathischen Ärzte zusammenhingen. Durch die Eingrenzung der Umfrage auf homöopathische Ärzte mit hohem Kenntnis- und Erfahrungsstand sind mögliche Misserfolge als Versagen der homöopathischen Behandlung anzusehen.
Trotzdem kann die Umfrage nicht als Beweis für oder gegen eine homöopathische Mittelwirkung herangezogen werden. Sie spiegelt nur die Situation von Patienten mit Langzeitfolgen nach Covid-19, wenn sie sich zu einem erfahrenen homöopathischen Arzt in Behandlung begeben haben.
Unter der Berücksichtigung der absoluten Nebenwirkungsfreiheit der homöopathischen Behandlung und der geringen Behandlungskosten (4) empfehlen wir jedem Patienten mit therapieresistenten Langzeitfolgen nach Covid-19 einen homöopathischen Behandlungsversuch zu machen.
Die durchschnittliche Behandlungsdauer aller erfassten geheilten Fälle betrug 7,2 Tage (1-28). Ein Gelingen oder Misslingen der Behandlung wird also relativ schnell sichtbar.
Literatur:
(1) NIHR Evidence – Living with Covid19 – Informative and accessible health and care research: https://evidence.nihr.ac.uk/themedreview/living-with-covid19-second-review/
(2) https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2020.10.19.20214494v2.full
(3) https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Steckbrief.html
(4) https://www.securvita.de/fileadmin/inhalt/dokumente/auszuege_SECURVITAL/202004/securvital_0420_6-11.pdf